Ein Willkommens-Plakat, eine Agenda, eine Event-Roadmap oder eine Präsentation am Flipchart vorbereiten – alles kein Problem, wenn man ein paar Bildsymbole, Rahmen, Pfeile und das Schreiben am Flipchart beherrscht. Zur Planung entwerfen wir ja oft eine Vorskizze. Aber wie kommt die Vorskizze nun auf das Flipchart? Damit tun sich (nicht nur) Anfänger oft schwer. Da gerät das eine Element zu groß und das andere zu klein, und die Abstände sind auf einmal zu eng oder zu weit.
Das einfache Hilfsmittel: ein Quadratraster!
Die Linien und Quadratfelder helfen dem Auge, die Zeichnung Stück für Stück zu visieren, zu skalieren und alles im richtigen Verhältnis zu übertragen. Je feiner das Raster ist, um so einfacher wird es – allerdings macht dann das Übertragen des Rasters mehr Arbeit. Nach meinen Erfahrungen genügt in den meisten Fällen ein 5-mal-7-Raster.
Rechenbeispiel:
DIN-A4: Bei einem Raster mit 5 x 7 Feldern hat ein Quadrat eine Seitenlänge von 42 mm.
Flipchartpapier 680 x 990 mm: Bei einem Raster mit 5 x 7 Feldern hat ein Quadrat eine Seitenlänge von 136 mm. In der Höhe bleibt ein Rest übrig.
Wer das Raster mit Lineal und Bleistift auf Flipchart-Papier überträgt, muss erst an den Rändern alle Abstände abmessen und dann die Linien ziehen. Kann man machen, ist aber langwierig und umständlich, außerdem hat man nicht immer ein langes Lineal zur Hand. Nach meinen Erfahrungen geht es schneller mit einer festen Pappe im richtigen Format. Wer immer die gleiche Rastergröße benutzt, kann sie mehrfach verwenden.
Noch schneller geht es so: Das Raster mit schwarzem Outliner auf ein Flipchartblatt zeichnen – diese Rastervorlage kann hinter die nächsten Flipchart-Blätter gehängt und immer wieder verwendet werden, das Raster scheint durch. Spart viel Zeit! Diesen Tipp verdanke ich einer meiner Workshop-Teilnehmerinnen, danke dafür!
Gezeichnete Anleitung als PDF
Ein uraltes Verfahren
Diese Methode verwenden Künstler schon seit Jahrhunderten. Auf dem Holzschnitt »Der Zeichner des liegenden Weibes« von Albrecht Dürer (entstanden zwischen 1512 und 1525) nutzt der Künstler ein Raster, um einen weiblichen Akt proportional korrekt zu zeichnen.
Auch bei komplexen Motiven ist das Verfahren eine gute Hilfe. Damit habe ich z.B. mal eine Puzzle-Vorlage von DIN-A4 auf Metaplanwand-Format (116 x 140 cm) vergrößert: